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Notizen aus Newcastle in Australien.

Feuerwalze

Seit wir in Australien sind, gehören die Dürre und Buschfeuer zum täglichen Programm - aber bisher nur im Fernsehen. Das Feuer schien weit weg zu sein, mehrere hundert Kilometer. Es spielte nur eine Rolle zwischen 19 und 19.30 Uhr. Als erste oder zweite News-Story. Vor drei Wochen war die Luft extrem rauchig. Von den Buschfeuern, die mehrere Hundert Kilometer entfernt loderten. Wir fühlten uns sicher. Nur der Rauch kratzte in den Lungen.

Rauchzeichen aus Newcastle

Der letzte Eintrag ist ja schon eine Weile her und mittlerweile haben sich einige bei uns gemeldet und gefragt, warum wir nichts mehr von uns hören lassen. Sie vermuteten, dass wir evakuiert wurden und nun in einem Shopping Center als Feuerflüchtlinge wohnen. Okay, ich hätte vielleicht wirklich früher schreiben sollen. Um es kurz zu machen: Wir wurden noch einmal vom Feuer verschont. Das nächste Feuer, dass nach zehn Tagen immer noch nicht gelöscht ist, war 10 km von uns entfernt.

Pinky Bread

Ein kurzer Zwischenruf aus Newcastle. Bei uns wird es jetzt täglich wärmer. Heute waren es 29 Grad morgen sollen es 32 Grad werden. Das ideale Temperaturen, um am Wasser abzuhängen und um in der Küche mal wieder ein Brot zu backen. Letzte Woche musste ich mein Hefewasser auffrischen. Ich hatte nur noch eine Handvoll Rosinen. Zu wenig für den Starter. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man ein Hefewasser auch mit einer Mischung aus Obst und Gemüse zubereiten kann.

Bankgeschäfte

Vor 12 Jahren war es weitaus schwieriger, in Australien an unsere Euros zu kommen: Es gab zwar schon eine Bankenkooperation zwischen der Deutschen Bank und Westpac, aber so richtig geschmeidig lief das nicht. Mittlerweile hat sich einiges getan. Damals konnten wir von jedem Westpac-Automaten pro Tag etwa 100 Euro ohne zusätzliche Kosten ziehen. Wir sind dann mit dem Bargeld in die nächste Westpac-Bankfiliale marschiert und haben es eingezahlt. Das ging bei kleinen Summen unproblematisch.

Das wird teuer

Gestern war ich im wunderbaren “Three Bears Kitchen” in Newcastle. Das Cafe liegt sehr günstig an der Hunter Street, mit Blick auf das Wasser. Geparkt hatte ich unser Auto nur ein paar Straßen weiter auf einem “2P”-Parkplatz. Ich war schon etwas länger unterwegs und so hastete ich zurück zum Auto. Und da stand schon die Parkhexe davor. Sie hatte gerade mein Kennzeichen in ihr System eingetragen. Ich sagte: “Oh nein, können Sie das aus dem System nehmen?

Ich wäre so gerne eine Makrele

Als ich heute in die Innenstadt von Newcastle fuhr, regnete es kräftig. Hätte ich gewusst, dass sich das Wetter schlagartig besserte, dann hätte ich eine Badehose und eine vernünftige Kamera mitgenommen. Denn auf meinem Rückweg kam ich an den Merewether Ocean Baths vorbei. Schwimmen ist eine in frühen Jahren kultivierte Leidenschaft, eine HerzensangelegeNheit. In letzter Zeit bin ich nicht mehr viel geschwommen. Hier in Australien soll sich das ändern. Und das Merewether Ocean Bath wird eine große Rolle spielen.

Novo One

Wie nennt man die Einwohner von Städten? Echte Wangener sind „Wangemer" (wahrscheinlich, weil sich vor mehreren Hundert Jahren mal jemand verschrieben hat), in Sydney leben die „Sydneysider" und in Newcastle? Die nennen sich „Proud Novocastrians". Ja, die stolzen Newcastle-Leute mit einem lateinisch anmutenden Namen. Mein lebendes Latein-Dictionary ist gerade in Sydney. Also tippe ich mal: Die stolzen Bewohner eines neuen Schlosses, das mittlerweile gar nicht mehr so neu ist. 1797 setzte Lieutenant John Shortland britische Gefangene in der Gegend ab, um mit einfachen Schaufeln Kohle abzubauen.

Endlich Schule - und Internet!

Endlich wieder online. Es hat jetzt doch länger gedauert als ich dachte, aber nun sind wir ein Stückchen weiter im System. Vor knapp zwei Wochen sind wir in unser Haus in Newcastle eingezogen. Leider funktionierte die Internetverbindung noch nicht so richtig und unser Handy zeigte im Haus ledigich einen Empfangsbalken oder „nur SOS" an. Wir waren also nich gut erreichbar. Zu Beginn war das ganz angenehm. Wir konnten uns ganz auf uns konzentrieren und die Stadt erkunden.

Shelly Beach - der Weg ist das Ziel

Nach einigen kühleren Tagen war heute wieder ein recht warmer, sonniger Tag. Wir haben uns für drei Häuser in Newcastle beworben, aber noch nichts gehört. Also raus, zerstreuen. Am liebsten am Meer. Ein Blick auf Manly Beach. Überall Surfer. Zum Pflichtprogramm eines jeden Sydney-Aufenthalts gehört die Reise nach Shelly Beach. Der Strand liegt hinter dem langen Manly-Beach und ist ideal für Kinder. Shelly Beach ist in einer geschützten Bucht versteckt und die Wellen sind nicht so hoch.

Auf der Suche nach Thorpedo

Vor ungefähr 25 Jahren hatte ich einen großen Traum: als Sportjournalist von den Olympischen Spielen in Sydney berichten. Daraus ist offensichtlich nichts geworden. Ich bleibe ein unentdecktes Talent. Vielleicht zieht es mich gerade deswegen immer in den Olympic Park, wenn ich in Sydney bin. Als Sydney im Jahr 2000 auf der Weltbühne des Sport erstrahlte, war meine Frau live dabei. Ihre Oma lebte nur wenige Kilometer von den Stadien entfernt. Und stellt Euch vor: Es sind sind Olympische Spiele gleich nebenan und man geht nicht hin.

Mein erstes Brot in Australien

Toastbrot und Käse, der hier nur zwischen “mild” und “strong” unterschieden wird, aber recht ähnlich schmeckt. Nachdem wir jeden Morgen Unmengen an Toastbrot benötigen, um satt zu werden, startet nun das Brotbacken - endlich. Mein Schwager hatte noch etwas Sauerteig, den ich in den letzten Tagen liebevoll gepflegt und aktiviert habe. Er ist noch nicht so triebstark wie mein Sauerteig in Wangen und riecht auch säuerlicher. Wahrscheinlich liegt es an der Innentemperatur.

Nacktes Essen, fliegende Fernseher und der Vince von Bel Air

Gestern waren wir wieder einmal in Newcastle auf Haussuche. Wir erschließen uns die Stadt weiter und kennen mittlerweile die wichtigsten Stadtteile. Zwischendurch sind wir auf der Suche nach verpackungsfreien Läden, guten Fish- und Chips-Restaurants, Sushi, Stränden und Fahrradwegen. Wir fallen hier scheinbar auf. Klar, wer morgens mit Kindern unterwegs ist, die keine Uniform tragen, kann nicht von hier sein. Und so kommen wir ins Gespräch mit einer Frau, die in einem Rollstuhl sitzt, der wie ein umgebauter Rasenmäher aussieht und mindestens so laut ist.